Small Planet Airlines

Der gefühlte Spitzenreiter für Flugverspätungen und Flugausfälle im Urlaubsfliegerbereich dieses Sommers, die

Small Planet Airline Deutschland GmbH

hat heute in Berlin Insolvenzantrag gestellt.

Man will allerdings zunächst weiterfliegen, Tickets sollen ihre Gültigkeit behalten. Das soll gelingen, da man die Insolvenz in Eigenverwaltung durchführen will.

Man darf gespannt sein.

Leidtragende sind jetzt schon Fluggäste, die im Rahmen der EU-Verordnung noch Forderungen / Ausgleichszahlungen bei Flugverspätungen über 3 Stunden
(soweit nicht das Ergebnis außergewöhnlicher Umstände) oder Flugausfälle beanspruchen. Und natürlich Reiseveranstalter, die die aufgetretenen Unregelmässigkeiten vor dem heutigen Datum nicht mehr weitergeben können. Obwohl sie ihren Reisegästen selbst noch durch Reisemängel bedingte Ansprüche schulden.

Lt. touristik-aktuell hat der Reiseveranstalter TUI die zuvor geplanten Flüge ab Leipzig/Halle mit Smallplanet mit Beginn des Winterflugplans 2018/2019 auf Germania Airline umgestellt.
Dies gilt bis Ende Januar 2019, danach übernimmt Condor die Flüge ab Leipzig für TUI.

Ab Paderborn wird, wie an anderer Stelle schon berichtet, für TUI eine Maschine der konzerneigenen TUIFly u.a. nach Fuerteventura starten.

Die geplante Teilübernahme durch VLM Airlines Niederlande ist ebenso gescheitert und Smallplanet Airlines Deutschland GmbH wird voraussichtlich morgen von der Insolvenz in Eigenverwaltung vom Sachwalter zur Regelinsolvenz angemeldet.
Lt. dessen Informationen ist von sehr geringer Insolvenzquote auszugehen.

Am Rande sei erwähnt, daß seit heute auch die Muttergesellschaft
in Litauen ohne Fluglizenz dasteht. Diese wurde von der dortigen
Flugaufsichtsbehörde aufgehoben.

Man kann davon ausgehen, daß die Thematik bei Smallplanet Airlines nicht zutraf. Denn hier wurden keine Einzelplatzkontingente verkauft, die Flüge wurden lediglich über Reiseveranstalter in Form von Pauschalreisen vertrieben. Insofern dürfte auch kein Fluggast zu Schaden gekommen sein, da nach der Insolvenz andere Flüge durch eben die Reiseveranstalter zur Verfügung gestellt wurden.

Lediglich bei Problemen wie Flugausfällen und Flugverspätung gem. EU-Verordnung 261/2004 blieben Kunden mit offenen Forderungen zurück. Das ist aber ein anderes Thema als Flugpreissicherung.